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Die Drittklässler zu Besuch in der Verzinkerei Oberuzwil

Am letzten Donnerstagnachmittag - dem 25. Mai 2023 - kamen 10 Werkschüler der 3. Oberstufe Thurzelg in den Genuss einer Führung durch die Verzinkerei Oberuzwil.
Da wir im letzten Werksemester die Oberflächen von 3 Werkarbeiten dort hatten feuerverzinken lassen, um sie vor Korrosion zu schützen, wollten wir auch 1:1 sehen, welche Prozesse dabei durchlaufen werden.
Diese Führung war insofern äusserst speziell, als uns mit Herrn Urs Räber und Herrn Marco Niederer gleich zwei Fachleute betreuten. So konnte die grosse Gruppe halbiert werden, wodurch wir den Produktionsbetrieb weniger störten und zudem an Orte gelangten, die bis anhin noch keine Schülergruppe vom OZ gesehen hatte!
Das waren zum Beispiel:
• Die riesigen Wannen, in denen die Ausgangsmaterialien vorbehandelt werden, um möglichst optimale Bedingungen für das Feuerverzinkungsbad zu schaffen.
• Der enge Raum unter der grossen Zinkwanne, wo auf jeder Längsseite 3 Gasbrenner das Zink in flüssiger Form halten. Dabei wird alles von Computern überwacht und gesteuert.
• Die Wartungsräume, wo die unzähligen Gerätschaften für die vielen Prozesse unterhalten und geflickt werden.
• Die kleine, betriebsinterne Kläranlage, die alle Abwässer so weit entschärft, dass sie ins «normale» Abwasser eingeleitet werden können. In diesem Zusammenhang auch die Erfahrung, dass sich dabei leider eine beträchtliche Menge an Sonderabfall ansammelt, der recycelt oder fachgerecht entsorgt werden muss.
• Die Spezialkammer, in welcher feuerverzinkte Objekte in Handarbeit staubgestrahlt werden, um sie für eine nachfolgende, zweite Beschichtung optimal vorzubereiten.
• Und nicht zuletzt die grossen Hallen zum Beizen von Edelstahl, wo in riesigen Becken höchst gefährliche Säuren unerwünschte Oxidschichten von den Oberflächen des Edelstahls entfernen, bevor mit speziellen Chemikalien die schützende Passivierungsschicht ausgebildet werden kann.
Zu den «üblichen» Highlights zählten natürlich:
• Die grosse Zinkwanne mit ca. 220 Tonnen flüssigem Zink bei 450°Celsius, aus der die zuvor unscheinbaren, mattgrauen Teile - unter permanenten Säuberungsvorgängen durch die Mitarbeiter - wie verwandelt, plötzlich silbrig glänzend auftauchen.
• Zu berechnen, welchen Geldwert alle vor Ort gelagerten Zinkblöcke insgesamt haben. Zink wird an der Börse gehandelt und das zurzeit zu Höchstpreisen.
• Enttäuscht festzustellen, dass ein geplanter Raub derselben aber allein schon am Gewicht der Blöcke (1 Block wiegt ca. 1.4 Tonnen) vermutlich scheitern würde – ganz abgesehen vom Problem des anschliessenden Privatverkaufs derselben ;-)
Insgesamt war der Besuch sicher ein sehr interessantes Erlebnis, das viel Wissen vermittelt und neue Sichtweisen eröffnet hat. An dieser Stelle danken wir den Herren Räber und Niederer noch einmal ganz herzlich dafür, dass sie sich Zeit für uns genommen haben und hoffen, dass wir später mit anderen Gruppen wieder einmal kommen dürfen!