Verzinkerei Oberuzwil
Um 13:30 Uhr chauffierte Susi Düring alle Teilnehmer mit dem Schulbus zur Verzinkerei Oberuzwil, wo uns Urs Räber herzlich zur Führung durch den Betrieb begrüsste. Nach ein paar grundlegenden Informationen zum Verfahren des Feuerverzinkens führte uns Herr Räber zu den verschiedenen Stationen im Arbeitsablauf:
• Bei der Warenannahme werden mit einem Formular alle Teile einer Konstruktion exakt festgehalten, damit der Auftrag wunschgemäss ausgeführt werden und bei der Verarbeitung keine Gefahr in Form von eingeschlossenen Hohlräumen entstehen kann.
• Vor dem Zinkbad werden alle Teile an langen Trägern aufgehängt und von Krananlagen in riesige Wannen getaucht, um sie zu entfetten, zu beizen und zu spülen. Pro Tag werden 1 – 2 neue Zinkklötze in der grossen Wanne aufgelöst. Die Wanne ist 7 m lang, 1.5 m breit, 3 m tief und hat einen Wert von ca. 200'000 Franken. Ein Zinkklotz wiegt ca. 1.5 Tonnen und kostet 3000.- bis 4000.- Franken. Er wird in sehr kurzer Zeit im 450 °C heissen Zinkbad geschmolzen.
• Da beim Eintauchen der Ladungen in die Zinkwanne sehr oft kleinere Explosionen durch Dampfentwicklung entstehen, ist die Wanne rundherum mit einer Wand abgeschottet. Aber durch die Glasscheiben konnten wir gut sehen, was im Innern passiert. Zum Herausheben der Stücke aus dem Bad wird die Wand hochgezogen, da mit verschiedenen Werkzeugen das Abtropfen des Zinks gesteuert werden muss.
• Nach dem Auskühlen erfolgt eine Nachbehandlung mit Feile und Brenner, um scharfe Kanten und störende Aufwölbungen zu glätten oder zu entfernen.
In einem kleineren Nebenbecken konnten wir sehen, wie kleinere Teile nach dem Tauchen in einer Zentrifuge geschleudert wurden. Besonders stolz ist hier der Betrieb auf verzinkte Platten, die man zur Sicherung von Felswänden montiert. Diese werden auf der ganzen Welt eingesetzt!
Leider hatten wir aus unseren Werkarbeiten nur 1 Objekt, das wir zum Verzinken mitbringen konnten. Aber es sind noch einige Arbeiten in Gange, die sich dafür eignen würden. Da das Verzinken von Stahlteilen verhältnismässig günstig ist (3 – 4 Franken pro Kilo), bietet diese Technik eine professionelle Alternative zu anderen Rostschutztechniken, die wir zwar selbst ausführen könnten, deren Qualität aber oft zu wünschen übrig lässt.
Für einen kurzen Schreck sorgte während des Rundgangs plötzlich ein lauter Knall, der durch den Zusammenstoss einer extrem breiten Staplerladung mit der offenen Hintertür eines Lieferwagens verursacht wurde, was natürlich bei allen für ausgiebige Lacher sorgte.
Aufgrund der geschriebenen Erlebnisberichte wurde klar ersichtlich, dass alle Schüler die Führung sehr interessant fanden und viel Wissenswertes mitnehmen konnten, wobei jeder als Highlights unterschiedliche Inhalte aufführte.
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