Wir Lateinschüler waren dieses Jahr mit Herrn Kempter in Augusta Raurica auf Lateinreise. Wir konnten von Wil aus, zusammen mit mehreren Lateinern aus der Region Wil, mit zwei Cars nach Augusta Raurica fahren. Augusta Raurica ist eine Stadt aus der Zeit des römischen Kaisers Augustus, sie liegt am Rheinknie etwa 25 km vor Basel. Unser Buschauffeur hatte einen coolen, spitzigen Schnauz, der uns beim Anblick schon zum Lachen brachte.

Als wir nach viel Spiel und Spass ankamen, gingen wir zuerst in das Römermuseum. Dieses wurde extra gebaut, um den Touristen das Leben der Römer besser zu erklären. Wir konnten eine Küche, eine Imbissbude, einige Werkstätten, ein Gästeraum, einen Garten, der mittendrin war, Schlafzimmer und eine kleine Therme anschauen und lernten viel Interessantes über das Leben der Römer. Es war spannend, weil eine Lateinlehrerin sehr gut darüber erzählen konnte.

Als der Regen nachliess, besichtigten wir noch andere Überbleibsel aus der Antike, wie die Taverne mit einer Backstube, die Abwasserleitungen, das Theater, das zur Blütezeit 10000 Leute aufnehmen konnte. Die Kurie, von der man nur noch den Boden sah, das Forum, dort war eine Art Marktplatz und einen Brunnenschacht der Therme, in dem man Knochenüber-reste von Neugeborenen fand. Anschliessend konnten wir unseren Lunch auf der Tribüne des Theaters einnehmen.
Am Nachmittag gingen wir zum Gewerbehaus und spielten dort römische Spiele, wie Nüsse-werfen. Wir hätten auch noch alte römische Kleider anprobieren können, aber wir ekelten uns davor und spielten lieber ein Lateinquiz. Anschliessend gingen wir zum alten Kastell der Römischen Legion. Dort fand man um 1960 einen Silberschatz bei Bauarbeiten. Der Schatz kann heute im Museum besichtigt werden. Vom Kastell sah man nur noch ein paar Mauern. Nachher gingen wir dem Rhein entlang und schauten uns die alten Thermen (Badehäuser) an. Die Thermen hatten im antiken Rom grosse Wichtigkeit. In den öffentlichen Thermen konnte fast jeder gehen, weil es nicht so teuer war. Die Römer gingen zuerst in ein Halb-warmbad, danach in ein Heissbad und zum Schluss in ein Kaltbad. Diese waren sehr eng. Zum Schluss schauten wir uns noch Überreste einer alten römischen Kirche an.
Danach machten wir uns wieder auf den Weg mit dem Car. Auf der Heimreise sahen wir noch das Atomkraftwerk von Leibstadt. Wir kamen erst viel später nach Hause, weil wir we-gen eines Unfalls in einen Stau fuhren.